Mercedes AMG kauft 25 Anteile an MV Agusta

Mercedes AMG kauft 25 Anteile an MV Agusta

Die Tuningtochter AMG, die zu Mercedes gehört, übernimmt 25 Prozent der Anteile an dem in Varese ansässigen Motorradhersteller MV Agusta.

Nach Audi nun auch AMG

Nachdem Audi, unter dem Dach von Volkswagen, 2012 Ducati kaufte, steigt nun mit AMG ein weiterer Autohersteller bzw. Tuner in den Motorradmarkt ein. Der Mercedes Tuner AMG, kaufte 25 Prozent Anteile an der Italienische Edelmarke MV Agusta. Die Höhe des Kaufpreises ist unbekannt, beide Seiten schweigen dazu. Es wird jedoch angenommen, dass ein kleinerer zweistelliger Millionenbetrag (ca. 30Mio) für die Anteile gezahlt wurde. Für das notwendige Kleingeld dürfte der vor kurzem stattgefundene Verkauf der Anteile am US-Elektroautobauer Tesla mit 600 Millionen Euro geholfen haben.

Stellungsnahme

MV Agusta als auch AMG versprechen sich von dieser Kooperation Vorteile im Marketing und im Vertrieb. Der Präsident und CEO von MV Agusta, Giovanni Castiglioni dazu:

„Mercedes-AMG wird zur weltweiten Expansion und zum beschleunigten Wachstum von MV Agusta beitragen. Die Einzigartigkeit von MV Agusta wird Mercedes-AMG einen zusätzlichen Schub verleihen, die Führung im High-Performance-Segment weiter auszubauen“

Tobias Moers, Mercedes-AMG Chef sieht in den Italienern den „perfekten Zweirad-Partner“ und begründet den Kauf wie folgt: „Uns bietet die Partnerschaft den Einstieg in die Welt von weiteren High-Performance-Enthusiasten“.

Preis und Vorteile

Normalerweise halten die Schwaben ihr Geld zusammen, um in Zeiten mit schlechter Wirtschaft, gewappnet zu sein. Doch in diesem Fall saß das Geld scheinbar lockerer. Schaut man sich den Kauf von MV Agusta jedoch genauer an, dann ist dies ein wohl überlegter und sehr guter Deal. Denn durch den Kauf kommt Mercedes-AMG in den Genuss einer Kultmarke. Diese steht dem Konzern nicht nur recht gut, sondern lässt sich auch mit eigenen Produkten in z.B. Showrooms und Anzeigen, vermarkten.

Schaut man sich den durchschnittlichen Käufer eines Mercedes AMG mal an, so stellt man fest, dass dieser um die 40 Jahre alt ist, recht gut betucht, gebildet und männlich. Genau die Käuferschicht die sich eine MV Agusta kauft. Also warum nicht zum Bike oder dem Sportwagen noch ein entsprechendes Motorrad oder Auto in die Garage stellen?

Selbstverständlich hat auch MV Agusta einen großen Gewinn an dem Einstieg der Stuttgarter. Denn zuletzt wurden sie von Geldsorgen, wegen der geplanten Expansion, geplagt. Mit Daimler an der Seite sieht es nun wieder besser aus, und das auch, was dem Ansehen der Marke angeht.

Nachteile

Seitens MV Agusta dürfte es eigentlich kaum Nachteile geben. So hätten die Stuttgarter zwar Mitspracherecht, aber durch die Mehrheit der Anteile der Castiglioni Familie, dürften sie das letzte Wort haben. Anders sieht es bei AMG aus. Hier könnte sich das vermeitliche Prestigeobjekt MV Agusta zu einem Geldgrab entwickeln. Denn dieses brauchen sie dringend und reichlich, wenn sie weiter expandieren und wachsen wollen. Ähnlich erging es BMW nach dem Kauf von Husqvarna.  2007 kauften sie den Hersteller für Geländemaschinen für ca. 100 Millionen Euro, steckten dann für deren Sanierung und Neuausrichtung weitere Millionen rein und verkauften sie schließlich, nach dem Einbruch 2011 des europäischen Motorradmarktes, an Stefan Pierer und seiner Firma zu der auch KTM gehört.

Inhaber

Neben AMG gehört die Mehrheit an MV Agusta der Unternehmerfamilie Castiglioni. Sie bauten seit den 90er Jahren mit der Cagiva-Gruppe ein beachtliches Motorradimperium auf. Seit 1992 gehört auch MV Agusta zu ihrer Gruppe. Ziel der Familie soll es sein, MV Agusta bis 2015 an die Börse zu bringen und internationaler breiter aufzustellen.

Das Unternehmen

MV Agusta ist mit 260 Mitarbeitern, die an verschiedenen Standorten in der Nähe von Varese arbeiten, recht klein. Aktuell bieten sie Modelle aus den Bereichen Crossover, Supersport, Superbike und Nakedbike, an. Die Dreizylinder- und Vierzylindermotoren reichen von 675 bis 1.100 Kubikzentimeter.

die Ziele

Die Italiener haben sich hohe Ziele gesteckt. In diesem Jahr wollen sie 9.500 Motorräder verkaufen und bis 2017 sogar auf 20.000 erhöhen. Zudem wird ein Jahresumsatz von 200 Million Euro anvisiert. Da ist es nur gut, dass nun AMG mit an Bord ist.

Noch jedoch ist die Zustimmung der zuständigen Behörden abzuwarten, die Ende November jedoch positiv ausfallen dürfte.

 

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  • Kawasaki Ninja Burnout Fail
  • RoadRunner schrieb
    typischer Fail - voll lustig wie er aufeinma..