2012 Audi kauft Ducati für 860Mio Euro

Seit Wochen gehen die Gerüchte über mögliche Käufer um. Da war zuletzt die Rede von Valentino Rossi, oder Mercedes, BMW, den Indern Bajaj, oder italienischen Geschäftsleuten. Seit dem 20. März war ein möglicher Käufer ziemlich eindeutig, nämlich nachdem der Chef von Audi, Rubert Stadler, persönlich bei Ducati vorbeischaute und vorsprach.

Volkswagen und hier die Tochter Audi, versprechen sich viel von der Übernahme. Es ist bereits die Rede von einer langfristigen Idee zur urbanen Mobilität. Denn Verkehrsexperten sind bereits jetzt der Meinung das in 30 Jahren nur noch Zweiräder durch die Megacities fahren dürfen, wogegen das aktuelle Flagschiff, die 1199 Panigale mit 195PS gradezu ungeeignet ist.

Vermutlich ist mit dem Kauf der Nobelmarke Ducati ein Traum von Ferdinand Piech, Aufsichtsratsvorsitzender des VW Konzerns, in Erfüllung gegangen. Bereits seit Jahren steht Ducati auf seiner Einkaufsliste, wobei Verhandlungen bis jetzt scheiterten. Der letzte Versuch war erfolglos 1985. Auch privat ist er auf einer Desmosedici unterwegs, die er mit seinen 75 Jahren ganz gut beherschen soll. Warum also neben dem Bike nicht auch den Hersteller, als verspätetes Geburtstagsgeschenk kaufen?

Aber auch für Ducati ist die Übernahme durchaus positiv zu betrachten. So waren die Italiener bis jetzt Teil des italienischen Finanzfonds Investindustrial, der wie man vermuten mag eher an schwarzen Zahlen als am Produkt interessiert ist. Nun in der Hand eines enthusasten der sich zur Marke positiv äußert und hingezogen füllt, zeigt die Wichtigkeit und das Interesse an der Marke, den Produkten und den Mitarbeitern. Letztere dürfen sich nach dem langen hin und her nun auch in Sicherheit wiegen, denn nach aktuellem Stand bleibt Ducati italienisch, also Werk und Belegschaft in Bologna. Es soll kein Interesse laut Audi bestehen das Werk nach Deutschland zu holen. Und auch die Zustimmung der Gewerkschaft von Ducati zur Übernahme dürfte hier deutliche Bände sprechen. Daher ist es unverständlich das die italienischen Zeitungen in den letzten Wochen hetze gegen eine Übernahme des "italienischen Juwels" gemacht haben.