Pressemitteilung der DEKRA zur Ãœbernahme des Lausitzrings
"In den Aufbau dieses Testverbunds investieren wir im ersten Schritt insgesamt mehr als 30 Millionen Euro", erklärte Stefan Kölbl, Vorsitzender des Vorstands DEKRA e.V. und DEKRA SE. "Die Zukunftsthemen Automatisierung und Konnektivität werden für die SicherheitSicherheit mit SPIDI! der Mobilität immer wichtiger. Wir nehmen unseren ‚Auftrag Sicherheit‘ sehr ernst, den die DEKRA Gründer vor mehr als 90 Jahren festgeschrieben haben. Deshalb bieten wir unseren Kunden aus der Automobilbranche Prüf- und Entwicklungskompetenz für die autonome und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Übernahme des Lausitzrings und die Zusammenführung mit dem DEKRA Technology Center sind dafür ein ganz entscheidender Schritt."
Im Rahmen des Verbunds steht in Klettwitz der Aufbau von Testanlagen für alle Aspekte des automatisierten Fahrens im Mittelpunkt. Ergänzt wird dies mittelfristig durch das Thema Konnektivität, das innerhalb des DEKRA Konzerns schwerpunktmäßig am Standort Málaga angesiedelt ist. Von dort ausgehend werden entsprechende Prüfkapazitäten auch in Klettwitz aufgebaut. "Die Kombination aus Automatisierung und Vernetzung ist entscheidend für das in Zukunft angestrebte autonome Fahren. Deshalb brauchen unsere Kunden, insbesondere aus der Automobilindustrie, die notwendigen Prüfdienstleistungen aus einer HandHier geht's zu den Handschuhen von SPIDI!. Das können wir ihnen durch die intensive Zusammenarbeit aller beteiligten DEKRA Standorte und Geschäftsbereiche in Zukunft anbieten", so Stefan Kölbl.
Für das größte herstellerunabhängige Zentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren in Europa investiert DEKRA am Standort Klettwitz einen zweistelligen Millionenbetrag. "Dabei geht es um Strecken und Anlagen, die das umfassende Testen von automatisierten Fahrfunktionen ermöglichen. So können wir als Entwicklungs- und Testpartner für die Automobilindustrie in Zukunft sehr komplexe Szenarien höchst flexibel darstellen, sei es für innerstädtische, außerstädtische oder Autobahnfahrten“, so Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive. Im Einzelnen werden zwei Citykurse, ein Überlandkurs sowie eine Autobahnstrecke auf unserem bestehenden Test-Oval zur Verfügung stehen, dazu mehrere große Asphaltflächen, die für derartige Tests prädestiniert sind.
Die Infrastruktur wird außerdem alle nötigen Komponenten zur Einbeziehung von Vehicle-to-Vehicle- bzw. Vehicle-to-Infrastructure-Kommunikation (V2V bzw. V2X) beinhalten. "Zur messtechnischen Ausstattung werden hochmoderne Systeme wie Fahrroboter, selbstfahrende Plattformen, diverse Soft-Targets sowie mobile Verkehrsinfrastruktureinrichtungen gehören, mit denen wir kamera-, laser- und radarbasierte Umfelderkennungssysteme prüfen können", so Klinke.
"Wir freuen uns, dass das nächste Kapitel des Lausitzrings unter so positiven Vorzeichen aufgeschlagen wird", erklärt Josef Meier, geschäftsführender Gesellschafter der EuroSpeedway Verwaltungs GmbH, von der DEKRA den Ring übernimmt. "Nach acht Jahren, in denen wir den Lausitzring erfolgreich betrieben und weiterentwickelt haben, standen wir vor der Frage, wie wir ihn angesichts des aktuellen Investitionsbedarfs in ein langfristig zukunftsfähiges Konzept überführen. Zusammen mit DEKRA als langjährigem verlässlichem Partner haben wir hier jetzt aus unserer Sicht eine gute Lösung gefunden."
Im ausgebauten DEKRA Technology Center können künftig auch hochwertige Ausbildungs- und Trainingsveranstaltungen rund um automatisierte Fahrfunktionen angeboten werden. Für entsprechende Schulungen ist eine Kapazität von bis zu 500 Teilnehmern pro Tag geplant.
Nach der Übernahme steht das Gelände den DEKRA Kunden ab Anfang des Jahres 2018 zur Verfügung. Der geplante Ausbau von Strecken und Infrastruktur wird im Lauf des Jahres 2018 im Wesentlichen vollzogen.
Im DEKRA Technology Center entstehen in den kommenden Jahren zahlreiche hochwertige Arbeitsplätze. "Der personelle Ausbau erfolgt schrittweise und folgt logisch den Notwendigkeiten zur Prüfung automatisierter Fahrfunktionen", so Volker Noeske, Leiter des DTC. Aktuell sind am Lausitzring 48 Mitarbeiter beschäftigt, inklusive Saisonkräften. Die Planungen sehen vor, dass mittelfristig 70 hochspezialisierte Mitarbeiter hinzukommen werden – zusätzlich zu den bisher knapp 100 Mitarbeitern im DTC.
"Wir investieren in Klettwitz in die Zukunft der Mobilität und in die Zukunft von DEKRA", fasst Vorstandschef Stefan Kölbl zusammen. "Das Engagement am Lausitzring ist ein klares Bekenntnis zum Standort und spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung unserer Vision, bis zum Jahr 2025 der globale Partner für eine sichere Welt zu werden."