In einem Projekt und als Experiment gedacht, wird seit dem 5. Juli und bis Ende August der Dolomitenpass am Sellajoch, jeweils am Mittwoch von 9 bis 16 Uhr gesperrt. Was ein Segen für Wanderer und Bergsteiger ist, ist ein Fluch für die ansässigen Gastronomen und Hoteliers.

Das Sellajoch verbindet Gröden bei Wolkenstein in Südtirol mit dem Fassatal bei Canazei im Trentino und ist u.a. ein beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer.

Die Sperrung bezieht sich auf alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Fußgänger, Fahrräder, E-Autos und E-Bikes, sowie öffentliche Verkehrsmittel dürfen jedoch passieren. Hintergrund ist die Reduzierung von Lärm und Emissionen. Ein Unterstützer dieser Initiative ist der Bergsteiger Reinhold Messner, der auch bei der Eröffnungsveranstaltung anwesend war.

"Ich stelle mir vor, dass in nicht allzu ferner Zeit der Verkehr in den Dolomiten von morgens bis nachmittags gesperrt wird. Damit die Berge wie vor 200 Jahren genossen werden können: Der Berg ist ein Ort der Langsamkeit und des Schweigens, nicht der Geschwindigkeit"., so Reinhold Messner.

Während Anwohner, Wanderer und Bergsteiger die Initiative befürworten, klagen Wirte und Reiseveranstalter gegen die Umweltschützer. Die meisten von ihnen beklagen dramatische Umsatzeinbußen an diesem Tag und Rückmeldungen von besorgten Besuchern.

Aktuell ist diese Sperre nur ein Experiement, soll aber nach den Umweltschützern ab 2018 auch auf Pordoi, Gardena und Campolongo erweitert werden.