Es war sicher keine leichte Entscheidung die der Australier fällen musste, doch er musste sie wählen. Grund ist eine Verletzung an der Schulter die er sich bei einem Crash in Branch Hatch 2010 zugezogen hatte. Bei dem Sturz wurden einige der Nerven so stark beschädigt, dass er seine Karriere nicht mehr fortsetzen konnte.

Geboren ist Andrew Pitt am 19. Februar 1976 in Kempsey in New South Wales in Australien. Als Motorradrennfahrer schaffte er viele bedeutende Siege in seiner Karriere. Darunter Meister in der australischen Production Meisterschaft der 250er sowie zweimal Weltmeister in der Supersport-WM.

Seine Karriere im Motorradsport begann bereits sehr früh. 1996 fuhr er in der 250er Klasse der australischen Production Meisterschaft. Bereits mit 23 Jahren war er australischer Supersport Meister im Team Kawasaki. Die Grünen boten ihm daraufhin einen drei Jahres Vertrag auf internationalem Level an. Als Folge stieg er 2000, vorerst erfolglos, in die Supersport-WM ein. Ein Jahr später schaffte er den Sprung aufs Podest und wurde Weltmeister. Als nächstes folgte die MotoGP in der er jedoch nicht wirklich zu Recht kam, was wohl auch an der konkurrenzlosen Kawasaki lag. Als Folge wechselte er 2002 in die Supersport Meisterschaft, wo er 2008 erneut Weltmeister auf Ten Kate Honda wurde. 2009 wurde er dann nur 6. worauf er 2010 in das Reitwagen BMW Team wechselte. Das BMW Team gab nach nur ein paar Rennen auf und Andrew wechselte in die Britische Superbike. Hier folgte dann 2010 in Branch Hatch der Sturz auf seiner Yamaha, was den Ausstieg aus den Sport bedeutete.

Ganz wird er nicht von der Bildfläche verschwinden, denn der zweifache Weltmeister wird bei Tests und Trainings anwesend sein und sein Können weitervermitteln. Auch will er sich auf das Fernsehen als Moderator und Kommentator sowie auf Motorradmagazine konzentrieren. Seine Begeisterung für diesen Sport ist nach wie vor stark.

"Als ich das erste Mal 2000 nach Europa kam, hatte ich nie gedacht 11 Saisons in der Weltmeisterschaft zu fahren. Es hat wirklich Spaß gemacht hier zu fahren und ich habe viele großartige Erinnerungen, aber auch einige schmerzvolle Momente in Erinnerung. Die Weltmeisterschaft gewonnen zu haben ist etwas was ich für immer haben werde und niemals vergesse. Auch das Fahren einiger der besten Motorräder der Welt war unglaublich. Ich liebe Motorräder und fahre sie so schnell es geht. Die beste war die 2007 M1 MotoGP Maschine. Es war sehr erfreulich ein Teil bei der Entwicklung und im Testteam zu sein. Es war nicht das perfekte Ende und du kannst nicht immer selbstwählen wie die aussteigst, aber ich bin immer noch am Stück und nun habe ich Zeit an meinem Fahrrad zu schrauben. Ich werde sicherlich die guten Tage auf dem Podium  vermissen, aber ich werde weiterhin fahren und bei Tests und Trainings mitwirken, als auch im Fernsehen und Zeitschriften mitarbeiten. Ich will in der Motorradindustrie bleiben und ich habe immer noch dieselbe Leidenschaft für Motorräder wie im Alter von 10 Jahren.

Ich möchte als erstes allen Fans, die in Guten und Schlechten Zeiten bei mir waren, danken. Auch meiner Familie, besonders meinem Vater Carl, der immer für mich da war und mich im Rennsport unterstützte, von den Zeiten als wir durch Australien mit einem Van fuhren bis hin zur Unterstützung in der MotoGP und WSBK Paddock, sie waren fantastisch. Auch meinem persönlichen Sponsor, der immer neben mir Stand - Milspec Services, Premier Helmets, RST Leder und SIDI Schuhe. Danke auch an die tausend offiziellen Streckenposten, Marschalls, Mediziner, Freiwilligen, Mechanikern, Crewmitglieder und Journalisten, die mir all die Jahre halfen." so Andrew Rückblickden.

Höhepunkte seiner Karriere
1996: 2. australische 250cc Production Meisterschaft
1997: viktorianische Supersport Meisterschaft
1998: 2. australische Supersport Meisterschaft
1999: australische Supersport Meisterschaft, 2. Superbike - Kawasaki
2000: 10. World Supersport Championship - Kawasaki
2001: World Supersport Champion - Kawasaki
2002: 5. World Supersport Championship - 3 Rennen MotoGP (Kawasaki)
2003: 26. MotoGP World Championship - Kawasaki
2004: 12. World Supersport Championship - 3 Rennen MotoGP (Moriwaki)
2005: 8. World Superbike Championship - Yamaha
2006: 5. World Superbike Championship - Yamaha
2007: 17. World Supersport Championship - Honda - 1 Rennen MotoGP (Ilmor)
2008: World Supersport Champion - Ten Kate Honda
2009: 6. World Supersport Championship - Honda
2010: WSBK mit Reitwagen BMW und gleich darauf BSB