Der amerikanische Motorradhersteller muss 15 Millionen US-Dollar Strafe zahle. Grund ist das 2008 verkaufte Tuningteil „Super Tuner“ der eigenen Tuningfirma Screamin Eagle. Das Modul wurde ca. 339.000 Mal verkauft.

Der Super Tuner wurde von der Harley eigenen Tuning-Firma "Super Tuner" damals verkauft und soll mittels Programmierung über z.B. einem Laptop eine Erhöhung der Drehzahl und Veränderung der Einspritzparameter ermöglichen. Das Resultat soll eine spürbare Steigerung der Leistung sein. Der Screamin Eagle wurde für Harley Modelle ab dem Baujahr 2001 für 590 Euro angeboten und wurde nur exklusiv bei Händlern eingesetzt.

Die US-Umweltschutzbehörde EPA ist davon überzeugt dass eine Veränderung durch das Screamin Eagle Modul zu einer Verschlechterung des Abgasverhaltens führe und somit gegen Auflagen verstoße. Um einen möglichen Prozess aus dem Weg zu gehen, haben sich Juristen von Harley-Davidson und Vertreter der US-Justizdepartment und der Umweltschutzbehörde vor einem Bundesgericht in Washington geeinigt. Demnach muss Harley-Davidson eine Strafe in Höhe von 12 Millionen US-Dollar und 3 Millionen US-Dollar an ein Projekt zur Milderung der Luftverschmutzung zahlen. Das Projekt will konventionelle Holzöfen durch effizientere in lokalen Kommunen tauschen. Ebenso sollen alle noch im Handel befindlichen Module des Screamin Eagles zurück genommen und vernichtet werden.

Für deutsche Harley-Fahrer hat dies wohl keine Auswirkungen, da alle serienmäßigen und ab Werk importierten Modelle den deutschen Zulassungs- und Abgasvorschriften entsprechen. Das nachträgliche einbauen des Super Tuners ist generell legal, kann jedoch zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, ähnlich eines Tuningfilters oder Racingschalldämpfers. Die Pflicht zur Rücknahme des Tuningteils gilt nur für den US-Markt.