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Geschichte
Angefangen 1983 mit der eigenen Motorradfirma Buell, übernahm Harley-Davidson 1993 49 Prozent der Anteile an Buell, um dann 2003 eine 100 prozentige Tochter der Firma aus Milwaukee zu werden. Ende 2006 berichtete Buell über 100.000 verschiffte Motorräder. Kurz danach übernahm Harley-Davidson 100 Prozent an Buell. Aus strategischen Gründen wurde gegen 2009 die Produktlinie von Buell nicht weiter verfolgt und stattdessen auf die eigenen Cruiser gebaut. Das letzte Motorrad von Buell war die Produktionsnummer 136.923.
2009 wurde von beiden Parteien, als unabhängige Firma, Erik Buell Racing gegründet, die von Erik geführt wurde. Erik Buell baute den reine Racer 1125R, worauf dann der Straßenableger die 1190RS folgte und zuletzt als 1190RX für die Rennstrecke als auch als Straßenversion anbot.
Dann folgten erneut finanzielle Probleme woraufhin am 1. Juli 2013, die indische Firma HERO sich mit 49,2 Prozent und einem Wert von 25 Millionen Dollar an Erik Buell Racing beteiligte. In dieser Kooperation wurde ein HERO EBR 250er Sportmotorrad entwickelt, dass in diesem Jahr in Indien verkauft werden soll.
Soweit sah erst mal alles gut aus. Doch nun wurde bekannt, dass EBR offene Rechnungen von insgesamt 20 Millionen Dollar habe, die wohl nicht bezahlt werden können. Als Ergebnis wurden alle 126 Angestellten vorerst nach Hause geschickt.
Erik im Interview
Für Erik Buell kam diese Situation ebenso unerwartet: „Die Wendung die wir grade nehmen, nachdem wir dachten es geht voran, war unerwartet. Wir dachten wir hätten eine sichere Finanzierung, aber am Ende, konnten wir die Finanzierung nicht umsetzen. Daher müssen wir das Beste aus diesen Umständen für alle Beteiligten machen.“
Die Tore sind aktuell geschlossen, während der Rechtsanwalt Michael S. Polsky für EBR vor Gericht Gläubigerschutz eingereicht hat.
Erik fügte im Interview hinzu: „Zu sagen, dass dieser Schritt eine Enttäuschung ist, kann nicht aussagen was ich momentan fühle. Ich bin persönlich dankbar für die hervorragende Unterstützung der Arbeiter, Kunden und Hersteller. Während dies ein trauriges Ende ist, habe ich persönlich die Hoffnung an einem besseren Neustart.“
EBR Racing in der WSBK
EBR Racing war in dieser Saison in der Superbike World Championship mit zwei Motorrädern und den Fahrern Niccolo Canepa und Larry Pegram unterwegs. Die Fahrer sind aktuell auf der Position 24 und 22 nach dem letzten Rennen in Aragon in Spanien. HERO - der Zweiradhersteller und Eigentümer von den genannten 49,2 Prozent an Erik Buell Racing, ist Hauptsponsor der Rennteams in der WSBK.
 Fakten über HERO
HERO ist mit über 7 Millionen verkauften Zweirädern eine der weltweit größten Hersteller von Zweirädern. In Indien nehmen die mit Hauptsitz in Neu-Delhi ansässige Firma einen Marktanteil von 50 Prozent ein. 2013 erzielte die Firma einen Umsatz von 3,8 Milliarden US-Dollar und erwirtschafte einen Gewinn nach Steuern von 300 Millionen Euro. Aktuell sind in vier Fabriken mehr als 6.000 Angestellte beschäftigt. Die Kapazitäten bei HERO sind enorm. Als Vergleich dient die gesamte Produktion von Motorrädern und Roller in einer Woche, die bei BMW im gesamten Jahr erfolgt.
Durch den Einsatz mit Erik in der WSBK ist HERO die erste indische Marke in der Superbike-WM. Nur die indische Firma Mahindra ist im internationalen Rennsport durch den Auftritt in der Moto3 vertreten.
Doch was bringt die Kooperation beiden Parteien?
Für Erik bringt HERO in erster Linie Kapital und Produktionsmöglichkeiten, sowie die Erschließung des asiatischen-indischen Marktes. HERO ist da aus meiner Sicht der größere Nutznießer und erhielt Wissen über neuere Technik und Verarbeitungsmöglichkeiten. Außerdem eröffnete die Kooperation mit dem Amerikaner nicht nur das Label Made in US, sondern auch die internationalen Märkte, außerhalb von Indien und Asien. Zuletzt dann sogar den Auftritt im internationalen Rennsportgeschehen.
Daher kann man davon ausgehen, dass HERO EBR Racing leicht retten könnte, jedoch wollen auch sie, im weiter schrumpfenden Motorradmarkt, Ergebnisse und Resultate sehen. Versprechungen nützen nicht viel und nur ein anderes Aussehen der EBR Modelle, was nicht dem Mainstream entspricht, steigert auch nicht die Verkaufszahlen. Zudem gibt es technisch an den Bikes von Erik nicht viel Neues oder gar den gleichen Stand wie die Konkurrenz.
Die nächsten Wochen werden zeigen wie es mit EBR Racing weiter geht.
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