Welches Motorröl sollte ich für mein Motorrad verwenden? Welche sind gut und taugen etwas? Was ist in einem Motoröl enthalten und warum sind eingie so teuer und andere so günstig? Taugen auch billige Öle etwas? All diese Fragen stellen wir uns Biker immer dann wenn es darum geht den nächsten Ölwechsel vorzunehmen. 14 aktuelle Motoröle für Motorräder waren im Test - wer ist der Sieger?

Die Zeitschrift Motorad testete in der Ausgabe 15 2013 aktulle 14 Motoröle für Motorräder.Alle sind in Deutschland erhältlich, wobei die Preisspanne zwischen ca. 7 Euro vom günstigstes bis hin zum teuerste mit ca. 20€ geht. Grundlegend sind alle Öle gleich, denn sie entsprechen der Viskosität 10W-40. Unter den Kandidaten sind teilsynthetische, vollsynthetische als auch mineralische Öle. Die Tests der Öle und ihrer Zusammensetzung erfolgte im oberbayerischen Brannenburgbei oelcheck.de.

Die hohe Qualität der Öle zeigt sich deutlich, denn keines der 14 Motoröle schnitt schlechter als mit der Note 2 ab. So erreichten 9 die Note SEHR GUT und 5 die Note GUT. Doch worin unterscheiden sich diese und warum sollte man welches verwenden? Das genau beantwort die Zeitschrift. Wer hier also näheres wissen will dem galt der Kauf als Empfehlung. Als nächstes folgen die Kandidaten in der Reihenfolge der erreichten Punkte von sehr gut bis gut.

Was bedeuten die Spezifikationen auf der Verpackung bzw. die die mein Motorradhersteller empfiehlt?

API = Klassifizierung die vom American Petroleum Institute geschaffen wurde, definiert eine Mindestanforderung an die Öle
10W = Viskosität für den Winter mit einer Tiefsstemperatur von -30°C
40 = Viskosität eines Sommeröls (20,30,40,50,60) bei 100°C von 12,5mm²/s,
10W 40 = kennzeichnet ein Mehrbereichsöl, bei dem er der niedrigste Wert zu erst angegeben wird
S = steht für Ottomotorren (C = Dieselmotoren)
SA = sehr einfaches bis 1930 verwendet
SB = für niedrige Ansprüche mit Wirkstoff gegen Alterung und Korrosion (ab 1930)
SC = für mittelbeanspruchte Motoren, wie SB jedoch zusätzlich Mittel gegen Verkokung (1968 - 1971)
SD = für schwerbelastete Motoren (1968-1971)
SE = für sehr hohe Anforderungen (1971-1979)
SF = wie SE jedoch mit verbessertem Verschleißschutz und Schlammtragevermögen (1980-1987)
SG =  wie SF und zusätzlichem Schutz gegen Schwarz-Schlammbildung (1987-1993)
SH = wie SG jedoch mit Anforderung für sicheren Schmierfilm bei hohen Temperaturen und hohen Scherbelastungen sowie gegen Verdampfungsverluste (1993-1996)
SJ = Nachfolger von SH mit verschärften Anforderungen beim Verdampfungsverlust (seit Oktober1996)
SK/SL = Nachfolger von SJ seit 2001
SM = für extrem hohe Anforderungen in Bezug auf Oxidationsstabilität, Verschleißsschutz, Leistungsvermögen, Motorsauberkeit, Alterungsverhalten und niedrigen Temperaturen (ab 2004)
SN = seit 2011 gültig mit Verbesserung in vielen Bereichen u.a. verbesserter Schutz bei hohen Temperaturen,strengere Schlammkontrolle, höhere Dichtungskompatibilität, verbesserte Performance bei weniger Kraftstoffverbrauch, Turbolader Schutz, Kompatibel zu Motoren die mit Ethanol bis E85 angetrieben werden
JASO MA bzw JASO MA 2
Je höher der Buchstabe nach dem S ist, je höher ist die Anforderung  und somit die Qulaität des Öls.

Nachfolgend möchte ich ein paar Fragen, die immer wieder zu diesem Thema auftauchen, beantworten.

Unterscheiden sich Auto und Motorradöle und kann ich auch ein Öl für PKW's verwenden?
Grundlegend und im weitestem Sinne sind alle Öl Schmieröle.Jedoch ist der Unterschied des Getriebes von einem PKW zu einem Motorrad gravierend. Bei Motorrädern liegt dieses meistens im selben Ölkreislauf wie der Motor, daher braucht ein Auto auch ein Getriebeöl. Draus ergeben sich besondere Anforderungen an die Scherstabilität, Motorräder erreichen höhere Kolbengeschwindigkeiten als die in Autos und auch die Kurbelwelle ist größeren Kräften ausgesetzt als die in Autos. Daher muss über alle Teile ein permanenter haftender Schmierfilm existiere. Dieser wird jedoch von den Zahnrädern im Getriebe förmlich zerstört. Damit dennoch eine ausreichende Schmierung gewährleistet werden kann sind spezielle Hochdruck-Additive bzw. EP-Additive notwendig, die in Autos kaum bis gar nicht zur Anwendung kommen.Motoren wie der Ducati mit Desmodromik benötigen diese sogar in der Gegend des Ventiltriebs.
Wie bereits geschrieben haben viele Motorren eine Nasskupplung, die Kupplung liegt also im Ölbad des Motors. Diese vertragen wiederum keine Additive die den Reibwert mindern, wie sie bei Autos zum Einsatz kommen. Zudem sind Motorradmotoren viel höheren Drehzahlen ausgesetzt sind, die Literleistung höher ist und auch die Temperaturspitzen höher als bei Autos ausfallen, sollten wir Biker nur spezille vom Hersteller empfohlene Öle verwenden.

Sind synthetische Öle besser?
Hier gilt grundsätzlich je mehr Addittive ein Öl hat, desto höher ist die Qualität und auch der Preis. Mineralöle wie auch Synthetiköle werden aus Erdöl hergestellt, jedoch ist das Herstellungsverfahren von Synthetikölen (Synthese) wesentlich aufwendiger. So bestehen mineralische Öle aus vielen unterschiedlichen Kohlenwasserstoff-Molekülen während synthetische Öle weitgehend aus geradlinigen Molekühlen konstruiert sind. Dadurch sind sie bereits von Haus aus mit einer guten Funktionaliät im Mehrbereich ausgestattet. Entsprechend sind gute synthetische Öle den mineralischen Überlegen, jedoch ist ein sehr gutes mineralisches Öl einem schlechten Synthetiköl etwas i Vorteil.

Können Mineralöle mit synthetischen Ölen gemischt werden?
Ja das kann man, das ist die Anforderung und auch in der Basis der Öle begründet. Allerdings verändern sich die Werte immer zum schlechtesten Öl, weshalb ein kompletter Ölwechsel inklusive Filter als bald durchgeführt werden sollte. Spätestens jedoch beim nächsten Intervall.

Sagt die Ölfarbe etwas über die Qualität aus?
Wie oft behauptet ist die dunkle Farbe des Öls kein Anzeichen der Qualität oder des Zustandes des Öls. Nur warum ist es bereits nach dem Ölwechsel schon dunkel, wurde es doch klar und fast durchsichtig eingefüllt? Dies zeigt das es seine Arbeit erledigt und die Ablagerungen in der Schwebe hält. Außerdem ist immer ein geringer Rest an Altöl nach dem Wechsel vorhanden, der sich mit dem neuen vermischt. Also keine Angst oder Sorge.

Altert Öl während der Winterpause?
Ja und zwar immer dann wenn es Licht und Sauerstoff ausgesetzt ist. Jedoch hält frisches Öl im Motor bis zu einem Jahr, weshalb es auch vor der Winterpause ruhig gewechselt werden kann. Im Ölkanister hält es im kühlen und lichtgeschützten Standort bedenkenlos bis zu drei Jahre.

Sollte ich das Öl jährlicher Wechseln usw. auch dann wenn die Fahrleistung geringer ist als das Wartungsintervall?
Ja das solltest du. Grade wenn wenig gefahren wird und häufige Kaltstarts durchgeführt werden kommt auch ein gutes Öl schnell an seine Grenzen. Daher ist die Empfehlung der Hersteller mit mindestens einem Ölwechsel im Jahr, zu befogeln.

Muss man moderen Motoren warm fahren?
Das Öl braucht eine gewisse Temperatur um wirkungsvoll zu arbeiten. Die Temperatur hierfür liegt um die 50 Grad. D.h. das es auf jeden Fall notwendig ist ein paar Kilometer ruhiger zu fahren um den optimalen Wirkungsgrad zu erreichen. Erst dann ist das Öl gleichmäßig bis in allen Ecken verteilt und der Film kann schützen.

Welcheen Wert hat die Ölkontrolllampe?
Wichtiger als die Kontrolllampe im Cockpit ist die regelmäßige Kontrolle des Ölstandes mittels Sichfenster oder Peilstab. Am besten vor dem Fahrtantritt oder mit kurz warmgelaufenem Motor den Stand kontrollieren. Hierbei sollte er immer zwischen dem minimalen und maximalen Makierungen sein. Befindet er sich auf Min oder tiefer ist Öl nachzufüllen. Befindet er sich über dem Max ist auf jeden Fall Öl abzulassen. Wenn erst die Kontrollampe für das Motoröl leuchtet ist es jedoch meistens fast zu spät, denn dies zeigt einen sehr tiefen bis kaum noch vorhandenen Ölstand, an. Ein weiter fahren kann in einem teuren Motorschaden enden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • Kawasaki Ninja Burnout Fail
  • RoadRunner schrieb
    typischer Fail - voll lustig wie er aufeinma..