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Nachgefragt

ROWDYS"


Zum Cannonball (PS 10) interviewte PS Baden-Württembergs Polizeipräsidenten Erwin Hetger.


Rennen wie das Cannonball über öffentliche Straßen sind illegal. Auf welcher rechtlichen Grundlage kann die Polizei gegen Teilnehmer an solchen Rennen vorgehen?
Die Straßenverkehrsordnung legt eindeutig fest, dass alle Rennen mit Kraftfahrzeugen verboten sind. Ausnahmen da­von bedürfen eines Antrags bei den Behörden. Wer ohne entsprechende Genehmigung solche Veranstaltungen durch­führt oder daran teilnimmt, handelt ordnungswidrig. Teil­nehmer müssen derzeit mit einem Bußgeld von 150 Euro, mit vier Punkten im Verkehrs­zentralregister und einem Mo­nat Fahrverbot rechnen. Aus meiner Sicht ist be­sonders das Bußgeld für eine abschreckende Wirkung deut­lich zu gering. Wir wollen deshalb erreichen, dass das Buß­geld ähnlich wie in anderen eu­ropäischen Ländern drastisch erhöht wird.

Die Polizei war auf die Renn­fahrer" vorbereitet. Hatte sie konkrete Hinweise?
Die enge europäische Zusam­menarbeit ermöglicht einen schnellen Austausch entspre­chender Erkenntnisse. Im kon­kreten Fall erhielten wir die not­wendigen Informationen über unsere polizeilichen Ansprech­partner in Großbritannien und Belgien und konnten zielgerich­tete eigene Maßnamen vorbe­reiten. Dabei greifen wir auch auf die Kontrollergebnisse an­derer Staaten und Bundes­länder zurück, was uns den Nachweis erleichtert, dass die Teilnehmer bereits mehrere Ver­kehrsverstöße begangen haben. Dies ist Voraussetzung dafür, die Bußgelder entsprechend zu erhöhen oder sogar die Fahr­zeuge zu beschlagnahmen.

Noch gibt es innerhalb der Europäischen Union unter­schiedliche Gesetze beispiels­weise für Tuning. Können Sie Ausländer etwa wegen diver­ser Anbauteile verwarnen bzw. festhalten?
In Europa gelten schon heute vergleichbare Vorschriften. Aller­dings unterscheiden sich diese durchaus im Detail. So gibt es Anbauteile, die nach unserer StVZO verboten, in Großbritan­nien aber erlaubt sind und um­gekehrt. Sobald solche Teile den Fahrer oder andere Ver­kehrsteilnehmer gefährden, müssen wir einschreiten. Bei den illegalen Rennen steht für uns aber in erster Linie das grob verkehrswidrige und rück­sichtslose Verhalten der Teil­nehmer im Vordergrund der Kontrollen.

Wie sind solche Rennen in Zukunft zu verhindern?
Wir müssen erreichen, dass sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine einheitliche Linie eini­gen. Dazu gehört für uns ganz entscheidend, dass die Rennen bereits am Start ver­hindert werden. Wir prüfen in Deutschland derzeit, welche rechtlichen Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen, um Fahr­zeuge und Fahrer an der Wei­terfahrt zu hindern. In Baden-Württemberg werden wir bei entsprechenden Sach­verhalten auch künftig wieder von der Möglichkeit Gebrauch machen, Fahrzeuge zu be­schlagnahmen.

Wir sind nach jetzigem Stand der Beratungen zuversichtlich, dass solch gefährliche Rennen bald effektiv unterbunden wer­den können. Wir werden es nicht dulden, dass sich einige wenige gut betuchte Verkehrs­rowdys rücksichtslos auf unse­ren Straßen Rennen liefern.


vielen Dank an dieser Stelle von www.motofreak.de
Kommentare - Werde Mitglied und schreibe einen Kommentar.Es sind noch keine Kommentare vorhanden.
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  • Kawasaki Ninja Burnout Fail
  • RoadRunner schrieb
    typischer Fail - voll lustig wie er aufeinma..