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1872–1938 Der Anfang
Der Mechaniker Wezel Trunkenpolz eröffnete 1872 in Altheim (Österreich) eine Schlosserei. Bekannt wurde diese durch die hohe Qualität der Produkte. Seine Kinder und die Enkel waren Erbe dieser Werkstatt. Und so kam es, dass Hans Trunkenpolz, Sohn von Wezel, nach der Entlassung aus dem österreichischen Heer, im ehemaligen Gasthaus "Zum schwarzen Adler" in Mattighofen (Österreich), eine Schmiede eröffnete. Dies war 1934 der Grundstein der späteren Motorradproduktion.
Am 24. August 1935 bestand Hans Trunkenpolz die Meisterprüfung zum Maschinenschlosser und am 8. Mai 1936 folgte die Meisterprüfung für das Kfz-Gewerbe. Die Firma Trunkenpolz trat 1937 zum ersten Mal als offizieller Motorradhersteller mit dem Vertrieb von DKW Motorrädern (1919-1957) in Erscheinung. Weitere Konkurrenten waren Puch, RWC (Radwerke Str. Christophen, Tresnak & Co.), Delta Gnom, Lohner und einige Kleinhersteller. Lohner baute Roller und nur noch Puch konzentrierte sich auf Motorräder mit mehr als 125er cm³. Alle hatte eigentlich das selbe Problem. Wie an einen geeigneten Motor heran kommen? Puch löste dies durch den Hersteller Rotax aus Gunskirchen. Der Betrieb wuchs und wurde bereits 1938 zu einer der größten Reparaturwerkstätten für Motorräder und Autos in Österreich.
Hans Trunkenpolz und Vater | Hans Trunkenpolz und Schwester |
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1940-1948 Die Kriegsjahre und der Aufschwung
Wie viele andere Männer, wurde auch Hans Trunkenpolz 1940 in die Wehrmacht einberufen. Er kehrte jedoch 1943 mit dem Auftrag, kriegsnotwendige Lastwagenmotoren instand zu setzen, zurück nach Österreich. Die Werkstatt am Mühlweg 2 reichte bald nicht mehr aus und so wurde sie 1944 durch einen Neubau mit einer Fläche von 700m² erweitert. Nach dem Krieg waren 35 Menschen angestellt und die Werkstatt wurde durch die Reparatur der für den Wiederaufbau benötigten Lastwagen zur größten Österreich. Durch die industrielle Fertigung von Ersatzteilen stieg die Anzahl der Angestellten 1948 auf 70 Personen.
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1950-1953 Das erste Modell und der Rennsporteinstieg
Die Nachfrage nach Reparaturen brach 1950 ein und die Aufträge im LKW Bereich gingen stark zurück. Hans Trunkenpolz sah in der Fertigung von Ersatzteilen keine Zukunft und sah sich nach einem neuen Geschäftsbereich um. Wie auch bei Suzuki und Honda in Japan, sah man für Motorräder eine gute Zukunftschance und entwickelte 1951 das erste leichte Motorrad die R100 (98ccm). Um Fünf Uhr morgens am 15. März 1953 werden drei Prototypen zur Wiener Frühjahrsmesse gebracht. Der Name KTM tritt das erste Mal in der Öffentlichkeit auf. Ein Team aus 20 Mechanikern fertigt 3 Motorräder ab dem Frühjahr 1953 am Tag.
Die "Moser KTM" stellt höchste Qualität der damaligen Zeit dar. Der geschlossene Rohrrahmen ist voll verschweißt und trägt den Motor. Weiterhin sind Leichtmetall-Vollnabenbremsen und eine Telegabel mit staub- und öldichten Gummimanschetten verbaut. Angetrieben wird die R100 von einem 98ccm Sachs Motor der sich bereits im Krieg bewert hatte. Das Grundprinzip besteht aus einen Nasenkolben-Zweitakt mit einem Zweiganggetriebe und  wurde bei Rotax in Gunskirchen in der Nähe von Wels in Lizenz (Österreich) gebaut. Die ersten Rennsportaktivitäten werden gestartet und beim 5. Gaisbergrennen landen KTM Motorräder auf den Plätzen eins, zwei und drei.Â
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KTM R 100 | KTM R 100 |
 Nasenkolben |
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1953 Der offizielle Firmennam
Der Name KTM ist nun offiziell als "Kronreif, Trunkenpolz und Mattighofen" bekannt. So sagt es die Chronik von www.ktm.de Allerdings tritt der Gesellschafter Ernst Kronreif erst im Jahr 1955 der Firma bei. Was Hans Trunkenpolz 1953 mit dem Namen KTM meinte ist daher nicht so ganz  geklärt.
Nach dem Krieg hieß die Firma von Hans historisch und politisch begründet „Fa. Moser & Co.“ Zur Entstehung des eigentlichen Namens „KTM“ gibt es zwei unterschiedliche Versionen.
Eine Version ist die: Ernst Kussin war ein Rennfahrer und damals als Verkaufsleiter Inland bei der Salzburger Moppedfabrik HMW (Halleiner Motorenwerke) tätig. Er war mit Hans bekannt, half später auch bei der Vermittlung mit Rotax und arbeitete bei der Entwicklung der R 100 mit. Daher auch die Bezeichnung "Moser KTM". Somit ist der eigentliche Name "Kussin, Trunkenpolz und Moser" entstanden.
Eine zweite Version, die von den meisten als richtig übernommen wird und mit den Familienchroniken bewiesen werden kann - hier steht: "Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen".
Hans Trunkenpolz & Ernst Kronreif |
1953 Wertungsfahrt |
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1954-1956 Entwicklung der R100 und die Tourist
1954 lieferte KTM das 1000 Motorrad aus. Die R100 wird mit den Typenbezeichnungen Standard, Luxus und Tourist produziert. Außerdem gewinnt KTM das erste Mal die österreichische Staatsmeisterschaft bei den 125er.
1954 KTM R 100 |
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1955 entwickelt KTM das Modell KTM Gran Tourist, eine 125er. Für die Entwicklung der Renn- und Standardmotoren holt sich Hans den erfolgreichen österreichischen Motorenkonstrukteur Ludwig Apfelbeck. Dieser hatte bereits für Maico, Horex und BMW gearbeitet. Ludwig setzt sich durch und setzt auf den zu kaufenden Einzylinder-125er MV-Rennmotor einen Doppelnocken-Zylinderkopf. Hans Trunkenpolz experimentierte vorher mit einem Kugeldrehschieber. Der Einzylinder leistete mit 2 Ventilen 20 PS und zusammen mit einem Sechsgang-Ziehkeilgetriebe war er lange konkurrenzfähig und von dem schnellen Salzburger Erwin Lechner auf Straßenrennen gefahren.
1956 nimmt Egon Dornauer mit einer KTM an den Internationalen "Six Days", dem Sechstagerennen, teil und gewinnt Gold. Das Rennen wurde das erste Mal 1913 in England (Carlisle) ausgetragen und sollte die Zuverlässigkeit der Motorräder zeigen und das Können der Fahrer demonstrieren.
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1955 KTM Grand Tourist 125 | KTM Grand Tourist 125 - 1000 Stück | 1956 KTM Grand Tourist 125 |
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1957-1959 Trophy, Mirabell und Mustang
1957 wird die Angebotspalette um eine Sportmotorrad (Trophy 125ccm) und den ersten Roller mit E-Starter (Mirabell) erweitert. Ein weltweiter Verkaufsschlager wird der erste Moped-Roller Mecky. Auf der Basis der 125er Trophy wird das Sportmodell "Tarzan" mit Stummellenker und Büffeltank produziert. Weniger Erfolg hatte der "Mustang" mit 19-Zoll Räder, langen Federwegen und Geländebereifung. Erwin Lechner gewinnt 1958 zum wiederholten Male die Off-Road Meisterschaft. Das Motorrad wurde von dem Ingenieur Ludwig Apfelbeck entwickelt.
Durch die Zweiradkriese 1959 wird die Motorradproduktion bei KTM eingestellt. Es boomen die Kleinwagen. Dennoch wird der "Pony" Roller und das erste Mofa präsentiert. Die Produktpalette umfasst nun 20 verschiedene Fahrzeuge und Varianten. Einen großen Marktvorteil hat KTM durch ein besonders leises Auspuffsystem. Dies wird auch an die Konkurrenten verkauft und spült zusätzlich Geld in die Kassen. In dieser Krisenzeit gingen einige andere Hersteller Pleite und KTM beendet den kostspieligen Straßensporteinsatz und konzentriert sich stattdessen auf den Offroadsport.
1957 KTM Trophy 125cm³ | 1957 KTM Mirabell | KTM Mirabell Werbeplakat |
 1957 KTM Mecky |  1957 KTM Mecky |  1957 KTM Mecky Plakat |
 1959 KTM Tarzan |  |
 Daten KTM Tarzan: 1 Zylinder 2-Takt mit Umkehrspülung 124cm³ mit 8 PS und 4 Gang Kettenantrieb Trommelbremse vorne und hinten 73kg Gewicht und 107km/h Höchstgeschwindigkeit |
 KTM Mustang |
 KTM Trophy  |
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1960-1962 Der Tod des Firmengründers Ernst Kronreif
Im Mai 1960 stirbt der Mitgründer Ernst Kronreif. Er wird nicht mal 40 Jahre alt. 1962 übernimmt der Sohn, Erich Trunkenpolz, die Leitung und orientiert sich am amerikanischen Markt.
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1963-1967 Comet, Hobby und Beginn der Fahrradproduktion
1963 wird die Produktpalette mit dem Sportmoped Comet und dem Mofa Hobby erweitert. Das Modell Pony wurde bereits über 18.000 Mal verkauft. 1964 beginnt KTM mit der Fahrradproduktion und die Teilnahme an Geländerennen wird fortgesetzt. Das erste KTM Werksteam wird gegründet. KTM nimmt wieder am Sechstagerennen teil und schreibt schwarze Zahlen.
 KTM Werksgelände |
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1965 nahm KTM an der europäischen Enduro-Meisterschaft Teil und knüpft Kontakte zu Arnaldo Farioli, der einer der ersten KTM Fahrer ist und an die Geländemaschinen aus Mattighofen glaubt. Er ist es auch, der Ende der 70er Jahre den Export von KTM Motorrädern nach Italien übernimmt. 1966 wird die 10.000 Comet produziert. KTM gewinnt 3 Goldmedaillen beim Sechstagerennen in Schweden. Die Produktionshallen müssen 1967 erweitert werden. Die Tagesproduktion beträgt 40 Mofas, 40 Roller, 30 Motorräder und 60 Fahrräder.
1966 KTM Comet 80Â |
 1956 KTM Comet 100 |
 1966 100.000 Comet |
 1968 KTM Hobby automatik |
 1968 KTM Hobby automatik |
 Arnaldo Farioli |
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1968-1969 Die Entdeckung des amerikanischen Marktes
Dem Engagement des Amerikaners John Penton ist es im Jahr 1968 zu verdanken, das KTM die Geländemaschine Penton Six Days für den amerikanischen Markt baut und exportiert. John lebt in Amherst, im US-Bundesstaat Ohio und ist seit zwanzig Jahren Motorradhändler. Er ist seit langem auf der Suche nach einem leistungsstarken Motorrad der 125 Kubikzentimeter Klasse, als er 1967 auf einer Messe in Europa Erich Trunkenpolz kennen lernt. Beide vereinbaren den Aufbau eines Achtelliter Motocross Modells mit fünfgang-Sachs-Motor und Frischölschmierung für den US-Markt. Als John den Prototypen sah, war er so überzeugt und angetan, dass er 1000 Stück für den amerikanischen Markt orderte. Seit dem werden KTM Motorräder als "Penton KTM" verkauft.
1969 50ccm Ziersdorf |
 John Penton |  | Penton KTM |
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1970-1971 Eigene Konstruktionen und Entwicklungen
KTM stellt bereits in den eigenen Hallen viele Bauteile in Eigenproduktion her. Das spart Geld und Zeit und bringt Erfahrungen. Ermutigt von den Erfolgen, strebt KTM 1970 die Konstruktion eines eigenen Motors an. Der Motor-Getriebeblock soll als Basis für das Baukastensystem dienen und aus Leichtmetallzylindern mit großen Kühlrippen und sechs Überstromkanälen bestehen. Das klauengeschaltete Sechsganggetriebe liegt im Trend der Zeit und alle Teile sind auf Höchstleistung optimiert. Geplant ist die Modelle mit 125, 175 und 250ccm damit auszurüsten. KTM verstärkt seine Aktivitäten im Offroad Bereich und nimmt weitere Modelle mit 100, 125 und 175 ccm ins Programm auf. Die Ingenieure um den Versuchsleiter Siegfried Stuhlgruber arbeiten bereits an 250er und 380er Prototypen die mit einer Zweitakt-Eigenkonstruktion ausgerüstet sind. Manfred Klerr gewinnt die österreichische Meisterschaft mit der neu entwickelten 250er Moto-Cross. 1971 erreicht die Mitarbeiterzahl bei KTM 400 Arbeiter.
1970 KTM Produktionshalle | Â 1970 KTM eigener Motor | Â Manfred Kleer |
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1973-1974 Produktion der MC 250, der Start und der Hobby III
1973 beginnt die Serienproduktion der MC 250er. (Cross & Enduro). Die MC leistete 36PS. In den 125er MC und GS Modellen wurde der altbewährte Sachs Motor verbaut. In den neueren 175er und 250er Modellen fand der KTM eigene schlitzgesteuerte Zweitakter seinen Platz. Die ersten Weltmeisterschaftspunkte und der erste Sieg gehen an KTM. (P. Roulev & G. Moissev) Die Produktpalette umfasst 1974 42 verschiedene Modelle. KTM baut mittlerweile Angefangen vom Mofa bis zur 400ccm Moto-Cross Maschine alles. Der Star ist das neue Geländemodell und wird mit 400ccm Motor ausgerüstet. Die Kraftentfaltung soll "brutal" sein, so schreiben es die Fachzeitungen. Kein Wunder, der für diese Zeit starke Motor leistet 42PS bei 6000/min. Die Modelle gelten als besonders robust und leicht. Dies liegt vor allem an den Chrom-Molybdän-Stahl und Magnesium Leichtmetallguss. KTM beginn der Serienproduktion der KTM Hobby III und der Russe Gennadij Moiseev gewinnt die erste 250er Motocross Weltmeisterschaft für KTM.
 1975 Sigi Lerner auf 250er Cross |
1973 KTM Team Vladimir Kavinov, Guennady Moiseev Anatoliy Ovtchinikov |
1973 KTM Formula  |
 1974 KTM 250  |
 1973 Postkarte von Gennadij Moiseev  |
 1974 Penton Prospekt  |
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1975 Vorstellung der Comet GP und sportliche Erfolge
1975 wird das Straßenmodell Comet Grand Prix 125RS vorgestellt. Der KTM Werksfahrer Sigi Lerner wird österreichischer Motocross Staatsmeister. Alessandro Gritti wird europäischer Enduro Meister und G. Moiseev gewinnt seinen zweiten 250er Motocross Weltmeistertitel für KTM. KTM holt mit Imerio Testori den ersten Europameisterschaftstitel in der 500er Klasse. Dieser wurde davor nur von Motorrädern aus der DDR oder aus der Tschechoslowakei gewonnen. KTM wird eines der führenden Unternehmen im Bereich der Geländemaschinen. In diesem Jahr wird ein eigener Trial Motor geplant. Für das Entwicklerteam konnte Walther Luft, der bereits bei Puch für Aufsehen erregt hat, gewonnen werden.
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1974 Comet 125 RS |
Walther Luft | Â Walther Luft |
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1976-1977 Eigener Motor und Einstellung der Pony
1976 wird der erste eigenen 125er Motor von KTM in Serie gefertigt. Im Herbst diesen Jahres werden die ersten Bilder der KTM Trial publiziert. Um die erste Trial Maschine zu konstruieren, nahm Walther Luft und das Techniker Team von KTM das Gehäuse der 400er GS, eine Kurbelwelle mit 62mm Hub, eine Büchse mit einer Bohrung von 72mm, eine Vierscheibenkupplung und Getriebezahnräder die eine Trialabstufung ermöglichen. Für die Motorbauer von KTM war dies keine große Sache, Erfahrungen hatte sie bereits viele. Internationale Erfolge werden durch das italienische Team von Farioli mit KTM Motorrädern eingefahren. Insgesamt 2 Europameistertitel werden eingefahren. Im Jahr 1977 wird die Produktion des erfolgreichen Pony Modells eingestellt.
1976 KTM Trial 250 |
 1977 KTM Trial mit kleineren Kühlrippen des Zylinder |
1978 KTM 125 Siegfried Lerner  |
1977 Postkarte Gennadij Moiseev |
 1976 KTM GS250  |
 1976 KT 250 MC-5 |
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1978 Die erste Tochterfirma und die KTM T 325
1978 wird die erste amerikanische Tochterfirma in Lorain, Ohio (USA) mit dem Namen "KTM Amerika Inc." gegründet. Die 50ccm Modellproduktpalette wird erweitert. KTM gewinnt die dritte 250er Weltmeisterschafts Goldmedaille mit Moiseev im Motocross. Auf der Internationalen Fahrrad und Motorradausstellung (IFMA) ein Vorserienmodell die KTM T 325 Trial präsentiert. Da die Prognosen aber schlecht waren, wurde das Projekt nie umgesetzt.Â
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1980- 1986 Neuer Name, neue Technik und Umsatzsteigerung
1980 wird der Firmenname in "KTM Motor-Fahrzeugbau KG" umbenannt. Die Weiterentwicklung der Straßensportmodelle wird intensiv voran getrieben. Das Augenmerk liegt auf die Gewichtsreduzierung und der Membransteuerung. Das erste wassergekühlte 125ccm Motorrad wird 1981 hergestellt. 700 Mitarbeiter erwirtschaften 750 Millionen österreichische Schilling. 76% der produzierten Motorräder wird in 13 Länder exportiert.
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1982 stattet KTM seine Motocross Modelle mit der "Pro Lever" Hinterradfederung aus. Weiterhin wird ein eigener 4 Takt wassergekühlter Motor entwickelt, damit ist KTM der erste Anbieter solcher Motoren. 1984 beginnt KTM mit der Herstellung eigener Motorkühler. KTM erhält den ersten Auftrag vom österreichischen Bundesherr. Heinz Kinigadner wird auf einer KTM 250er Motocross Weltmeister.
1982 KTM 495 MC Pro Lever | 1983 KTM 504GS |
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1985 wird der 100.000 500ccm wassergekühlten über 50PS Motor hergestellt. Heinz Kinigadner gewinnt zum zweiten Mal die 250er Motocross Weltmeisterschaft.
 1985 Heinz Kinigadner 250MX Weltmeister |
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1986 ist KTM der erste Hersteller der Vorder- und Hinterradscheibenbremsen anbietet. KTM gewinnt beim Sechstagesrennen in Italien in jeder Kategorie. Trotz der internationalen Erfolge und der Verkaufszahlen aus den letzten Jahrzehnten zeigen sich in diesem Jahr die ersten finanziellen Probleme. Der Umsatz ist stark zurück gegangen und es gibt Probleme mit den Importeuren in Deutschland, Frankreich und Italien.
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1987-1988 Einstieg in den PKW Markt und Produktion eines 4 Takters
1987 scheint sich das Unternehmen wieder erholt zu haben. Es wird ein weiteres Standbein aufgebaut und ein großer Auftrag für PKW-Kühler eines namenhaften europäischen Herstellers an Land gezogen. KTM produziert nun Fahrräder, Mopeds, Motorräder und PKW Kühler. Die Entwicklungsabteilung hat wieder Mal großes geleistet und präsentiert den ersten Viertaktmotor mit der Bezeichnung LC4 (Liquid-Cooled-4-Stroke). Der KTM 1 Zylinder 4Takt hat 560ccm und stammt ursprünglich vom 500er Zweitakt Motocrosser und er hat eine oben liegende Nockenwelle. Die verwendeten Teile sind aus Kostengründen alles Normteile und Komponenten aus den bereits gebauten Einzylindermotoren. Der Motor ist alles andere als alltagstauglich. Der Motorlauf ist recht rau und hat extreme Startprobleme. Daher wird er hauptsächlich im Motorsport verwenden und ist selbst für Profis eine Herausforderung. Bis dahin wurden 98.000 Kühler, 93.700 Fahrräder, 12.600 Mopeds und 10.600 Motorräder produziert.1988 wird die Scooterproduktion eingestellt.
1989-1991 Tod des Firmeninhaber und Beginn der Krise
1989 wird KTM mit Trampas Parker (USA) Weltmeister in der 125er Motocrossklasse und mit den Zwillingen Huesser (CH) Weltmeister in der Kategorie Motorräder mit Seitenwagen. Die Aktienmehrheit wird von KTM an GIT Trust Holding verkauft. Die Erfolge werden von dem Tod des Sohnes des Firmengründer und Firmenchefs Erich Trunkenpolz überschattet. Er hatte Jahrzehnte lang die Geschicke der Firma nach alter Schule wie ein klassischer Industriepatriarch geführt.
Trampas Parker |
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1990 wird Paul Edmonson mit einer KTM 125er Enduro Weltmeister. Peter Hansson wird mit einer KTM 500er Enduro Weltmeister. Aus den geplanten und durch die neuen Eigentümer versprochenen Sanierungen wird es nichts. Die neuen Eigentümer verstehen kaum etwas vom Motorradmarkt. Auch ihre Machenschaften sind undurchsichtig. Dazu kommen weitere Verluste in anderen Betriebssektoren. KTM Motorfahrzeugbau AG meldet 1991 Konkurs und wird in unabhängige Firmen aufgeteilt: Kühler, Motorräder, Fahrräder und Werkzeugbau. Jeff Nilsson wird mit einer KTM 125er Enduro Weltmeister.Â
Jeff Nilsson |
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1992-1995 mit neuem Namen, Konzepten und Ãœbernahmen aus der Krise
1992 startet die neu formierte Motorradmarke "KTM Sportmotorrad GmbH" unter neuem Management, mit neuem Endurokonzept und neuem Motorraddesgin. Jeff Nilsson wird erneut 125er Enduro Weltmeister und Mario Rinaldi wird mit einer 350er Enduro Weltmeister.
1993 engagiert sich KTM für die Rally und gewinnt die Atlas Rally in 5 Kategorien.
1994 wird KTM Sportmotorrad GmbH zur Aktiengesellschaft umgegründet und heißt nun "KTM-Sportmotorrad AG". Die Belegschaft umfasst 212 Angestellte. Die Produktion der Duke-Serie, ein Straßenmodel, wird gestartet.
1995 übernimmt KTM die schwedische Firma Husaberg AB und den niederländischen Fahrwerkhersteller White Power Suspension. Es wurden 12.000 Motorräder produziert und ein Jahresumsatz von 1.1 Milliarden österreichische Schilling erwirtschaftet. KTM gewinnt 2 Enduro Weltmeistertitel und siegt bei der Master Rally und Tunesien Rally.
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1996-1999 Produktion der LC4, Börsengang und neues Werk
Die erste Produktion der KTM LC4 mit E-Starter wird 1996 gestartet. Weitere Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz werden gegründet.
 1996 KTM LC4 mit E-Starter |
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KTM-Motorradholding AG wird an der Börse in Wien notiert. Shayne King gewinnt die 500er Motocross Weltmeisterschaft. KTM gewinnt weitere zahllose Titel in der Enduro und Rally Meisterschaft.
1997 werden die Straßenversion der LC4 Supermoto und KTM's erstes Reisemotorrad, die LC4 Adventure, verkauft. KTM fährt 3 Enduro Weltmeisterschaftstitel ein: Shane Watts mit einer 125er, Mario Rinaldi mit einer 400er und Kari Tiainen mit einer 500er.
1997 KTM LC4 Supermoto |
1998 KTM LC4 Adventure  |
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KTM führt 1998 das PDS (Linkless Suspension System), ein Verbindungsloses Federsystem, auf 2-Takt Modellen ein. Weiterhin erhalten die 125er und 200er Modelle das Z-Design und neue Motoren. Eine neue Fertigungsanlage mit einem Forschungs- und Entwicklungszentrum wird gebaut. Eine KTM Vertriebstochter wird in England eröffnet. KTM erreicht die Plätze 2 bis 12 in der 20. Paris-Dakar Rally.
Am 1. September 1999 wird das neue Montagewerk eingeweiht und nimmt die Produktion auf. Start der KTM 4-Takt Racing 400/520 Motoren. Erster KTM Motor mit separatem Schmiersystem bei den 125ern und 200ern. In Spanien wird die erste Niederlassungen eröffnet. KTM verabschiedet sich von der Börse. Juha Salminen wird 125er Enduro Weltmeister. Thierry Magnaldi gewinnt den Rally World Cup.
2000-2003 sportliche Erfolge, neues Lager und Motorenwerk
2000 stellt KTM sein 2-Zylinder Projekt auf der Intermot in München (Deutschland) vor. In Frankreich wird eine neue Niederlassung eröffnet. 2000 ist ein erfolgreiches Motorsportjahr. KTM gewinnt 6 Weltmeisterschaftstitel: 125er Motocross (Grant Langston), 500er Motocross durch Joel Smets und 125er Enduro Weltmeisterschaft durch Juhan Salminen, 25er 4T Enduro Weltmeisterschaft durch Matteo Rubin, 400er Enduro durch Mario Rinaldi und 500er Enduro Weltmeiserschaft durch Kari Tiainen.
 2000 Grant Langston |
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2001 zieht KTM zum neuen Ersatzteilelager in Mattighofen um. KTM wird zum 5.Mal Sieger bei der Rally Dakar. Fabrizio Meoni fährt mit KTM zum ersten Mal auf die Podiums Position. Juha Salminen wird Enduro Weltmeister und James Dobb für die 125er Motocross.
2002 erfolgt der Umzug zum neuen Motorenwerk nach Munderfing (Österreich). Thierry van den Bosch wird Supermoto Weltmeister. Fabrizio Meoni gewinnt die Dakar Rally mit dem neuen 950er Rally Zweizylinder. Juha Salminen gewinnt zum wiederholten Mal den Enduro Weltmeistertitel.
2008 KTM Werksgelände Österreich Mattighofen |
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2003 wird das neue Modell der 950 Adventure produziert und die 990 Duke präsentiert. Einzug in das neue Entwicklungszentrum in Mattighofen. 70.514 Motorräder wurden verkauft mit einem Betriebsumsatz von 376 Millionen Euro. KTM fährt in der 125er Straßen Weltmeisterschaft mit: Juha Salminen(Enduro), Steve Ramon (125er MX), Joel Smets (650 MX). Cyril Despres wird Rally Weltmeister. Nationale US Meister werden: Grant Langston (125 Supercross) und Mike Lafferty (Enduro).
 2003 KTM Adventure |
2005 KTM 990 Duke |
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2004-2009 Produktion der 990, 950, X-Bow und KTM im Aufwind
2004 wird die einem Jahr zuvor präsentierte 990 Super Duke in Serie hergestellt. Auf der Intermot in München werden die 990 RC8 Venom und die 950er Supermoto präsentiert. In Mattighofen wird das neue Verwaltungsgebäude gebaut. KTM platziert Anleihen auf dem Kapitalmarkt. Weitere Filialen in Ungarn und Slowenien werden eröffnet. Weltweit werden 76.815 Motorräder mit einem Gesamtumsatz von 402.5 Millionen Euro verkauft. Es werden in allen Motorsportevents 17 Weltmeistertitel und 104 Titel insgesamt errungen.
 2005 KTM Supermoto LC8 950 |
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Die 950 Supermoto wird 2005 in Serie hergestellt. Die 990 Adventure und die 950 Super Enduro R werden prästentiert.KTM kooperiert mit Polaris Industries Inc., verkauft 80.356 Motorräder und erwirtschaftet einen Jahresgesamtumsatz von 451,2 Millionen Euro. In diesem Jahr erreicht KTM 120 Titel im Bereich Motorsport, davon 16 Weltmeisterschaftstitel. Weiterhin gewinnt KTM den Konstruktionstitel in der 125er Straßenmotorradklasse (MotoGP). KTM nimmt an der 250er MotoGP Klasse teil. Cyril Despres gewinnt die Dakar Rally und alle 6 Enduro Weltmeisterschaftstitel gehen an KTM.
 2005 Dakar Rally Gewinner Cyril Despres |
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2005/2006 erreicht KTM einen Rekordumsatz mit mehr als 500 Millionen Euro. Es wurden 84.421 Motorräder verkauft, was ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Dieser Zuwachs kommt hauptsächlich durch weitere Off-Road Modelle und der Erweiterung der Straßenmodelle durch die 990 Adventure, der 990 Supermoto und der 950 Superenduro. KTM Chef und Mitbesitzer Stefan Pierer kündigt ein das Ende der Kooperation mit Polaris an. Es wird weiterhin einzelne Projekte zwischen beiden Firmen geben. Als Grund wird der Verlust des Images der Marke KTM genannt.KTM hält ca. einen Drittel von Polaris. Polaris hat 24,9 Prozent Anteile von KTM. Stefan Pierer will diese zusammen mit seinem Partner Rudolf Knünz 2007 zurückkaufen.
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KTM Herstellung in Mattighofen |
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 KTM Produktionsstraße |
Chef und Miteigentümer Stefan Pierer (l) und Rudolf Knünz (r)  |
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Dadurch würde beide knapp 80 Prozent der KTM Anteile besitzen. Es gehen 9 Weltmeisterschaftstitel an KTM und 7 Herstellertitel - insgesamt sind es 136 Weltmeistertitel.
2007 bekommt die Konzeptstudie des KTM X-Bow ein sehr gutes Feedback auf der Geneva International Motor Show, sodass der leichte Sportwagen nun in Serienproduktion hergestellt wird.
Ein Brand im Motorenwerk in Munderfing hat am 11.3.2008 einen Schaden von 100.000 Euro angerichtet. Ausgebrochen ist das Feuer bei Umbauarbeiten in einem Motorenprüfstand. Durch den Brand wurde die gesamte Abgasentlüftungsanlage zerstört und auch das Löschwasser dürfte einiges an Schaden erzeugt haben. Im August 2008 beginnt die Serienproduktion des X-Bow, ein von KTM entworfener Sportwagen. Norbert Zaha hat mit Wirkung zum 1. August die alleinige operative Geschäftsleitung der KTM Sportmotorcycle GmbH mit Sitz in Ursensollen übernommen. Zuvor teilte er sich die Leitung mit Oliver Göhring, der nun die internationale Leitung des Bereiches Husaberg und die Presse-Info innerhalb von KTM in Mattighofen übernimmt.
 2008 KTM X Bow |  | ||
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Der erste KTM Supersportler die 1190 RC8 , ein Stealth-Jäger, wird in Serienproduktion verkauft. 150 PS aus 1149 Kubikzentimeter bei grade mal 200kg sind die Eckdaten. Sie wurde bereits vor 4 Jahren präsentiert und mit großen Worten angekündigt: "Sie kommt nicht in Frieden", als "die ultimative Waffe für ambitionierte Straßenkämpfer" - so KTM. Geplant waren ursprünglich 990ccm, daraus wurden 1150 und letztendlich konnte man die Leistung auf 1190 ccm steigern.
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 2008 KTM 1190 RC8
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 2009 KTM RC8R |
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Im Oktober stellte KTM eine Enduro mit Elektroantrieb vor - das "Zero-Emission Motorcycle". Es wurde in Kooperation mit Arsenal Research entwickelt. Der Motor liefert 40 Nm, das Bike selbst ist leichter als andere Enduros, da Tank, Airbox und Kupplung entfallen.Allerdings dauert es wohl bis zur Markteinführung noch 4-5 Jahre.
Aug. 2009 Produktion des X-Bow wird vorerst eingestellt um Kosten zu sparen. (Artikel-Link )
Am 30.08.2009 verstarb Hans Trunkenpolz an einem Herzinfarkt während eines Marathons in Bayern. (Artikel-Link )
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